Die Sächsin und der Hundeflüsterer

Der international gefeierte „Hundeflüsterer“ Cesar Millan gastiert mit seiner „Leader Of The Pack Tour“ am Dienstag, den 8. Dezember, um 20 Uhr in der Arena Leipzig. Assistiert wird er dabei von der gebürtigen Sächsin Liane Seiler, die einst in Leipzig Tiermedizin studierte.

Cesar Millan (46), gebürtiger Mexikaner, zuhause in Kalifornien, ist eine internationale Berühmtheit. Seine Talente, die er serienweise im Fernsehsender SIXX, in dessen Online-Variante und in Bühnenshows einem großen Publikum vorführt, bestehen in der Einzigartigkeit seines Umgangs mit Hunden. Die Vierbeiner akzeptieren ihn, als sei er ihr pack leader (Anführer des Rudels, früher: Alphatier), das ihre eigene Sprache spricht. Oder flüstert. Denn egal ob er einem Rottweiler oder einem Pekinesen gegenübertritt – Millan ist immer die Ruhe selbst.

Liane Seiler (38), gebürtige Dresdnerin, ehemals Studentin in Leipzig, jetzt zuhause in Irland, bewundert Cesar Millan. Ihre durchweg positive Einschätzung seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten basiert auf ihrem fachlichen Urteilsvermögen. Denn sie ist Tierärztin und Lehrerin an einem Colleg für Tierarzthelferinnen in Cork.

Um sich weiterzubilden, auch im Hinblick auf ihre zukünftige berufliche Entwicklung, ist sie bereits zweimal in Millans Hazienda in Los Angeles gewesen – 2014 als Teilnehmerin eines zweiwöchigen Kursus und dieses Jahr eine Woche lang als Volontärin des Meisters.

Das aber waren nicht die einzigen Begegnungen der beiden Tierfreunde. Wenn es die Entfernung irgendwie zuließ, mischte sich Liane Seiler unter die Zuschauer von Millans öffentlichen Auftritten. Das gelang inzwischen dreimal – einmal in Dublin und zweimal in Amsterdam.

Das nächste Treffen soll am 8. Dezember 2015 stattfinden, und zwar in unserer Stadt. Denn im Rahmen seiner vorweihnachtlichen Deutschlandtournee „Cesar Millan – Leader Of The Pack Tour 2015“ wird Cesar Millan in der Arena Leipzig auftreten. Und nicht nur das – zu einer seiner Assistentinnen, die hinter der Bühne die Tiere im Zaum halten, hat seine Managerin Liane Seiler gewählt.

Für sie ist das eine Auszeichnung. Ein Anruf bei ihr in Cork zeigt mir ihre Freude darüber. So ist es ein Leichtes, das Gespräch auf ihr großes Vorbild selbst zu bringen.

Dessen Medienarbeit, mit der er „verzweifelten Hundebesitzern“ helfe oder schwer vermittelbaren Hunden aus dem Tierheim ein neues Zuhause verschaffe, hebt sie als soziale und psychologische Meisterleistung hervor.

Indem er sogenannte Problemfälle, wie ungewöhnliche Verhaltensweisen, unter die Lupe nehme und löse, schenke er den Tieren ein schöneres Leben. Und das sei sehr menschlich, wenn die Sendung auch „Auf den Hund gekommen“ heiße.

Das sei überhaupt Millans Zauberformel, die tiefgründige Erziehung sowohl des Tieres als auch des Menschen. Um die Partner zu deren Wohl zusammenzuführen. Cesar überprüfe und erkenne beider Tauglichkeit oder Untauglichkeit füreinander.

In diesem Sinne habe er in Los Angeles das weithin bekannte „Dog psychology centre“ aufgebaut, dem er später in Spanien eine ebensolche Einrichtung folgen ließ. Darin würden Hunde, vor allem traumatisierte, ein vorübergehendes Zuhause finden und später an liebevolle Familien vermittelt. Die jeweiligen Bewerber aus deren Reihen müssten zwar Cesars Eignungstests bestehen, erhielten aber von ihm auch weitere Unterstützung. Das sei Hilfe zur Selbsthilfe.

Was vermag Cesar Millan, der Hundepsychologe und Hundetrainer, seinen menschlichen Schülern eigentlich beizubringen?

Sein gutes Beispiel, meint meine Gesprächspartnerin. Einfach nachzuahmen sei dieses natürliche Gespür für Energie und Seelenleben der Tiere aber nicht. Wer außer Millan könne schon voraussagen, was ein Hund im nächsten Moment tun werde?

Was aber hat mit allen diesen Erkenntnissen Liane Seilers zukünftige berufliche Entwicklung zu tun? Eine ganze Menge, wie ich erfahre.

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Liane Seiler mit Junior, Cesars Pitbull, und Beson, seinem Pomeranian (Zwergspitz). Foto: privat

Millan habe sie für die Arbeit als Verhaltensberaterin für Tiere begeistert. Ihr Geschäftplan sehe vor, in Irland eine Farm zu erwerben und darin ein Rehabilitationszentrum aufzubauen. Darin könnten Hunde, Katzen und andere Kleintiere von körperlichen, seelischen und nervösen Leiden befreit werden. Sie setze auf die drei Behandlungsformen Physiotherapie, Psychotherapie und als deren Alternative die spirituelle Heiltherapie. Darin eingeschlossen seien Reiki und Akupunktur.

Für ihre mutigen Vorhaben wünsche ich Liane Seiler natürlich Glück und Erfolg.

Das, entgegnet sie lachend, habe ihr Cesar Millan auch schon gewünscht.

Die Sächsin und der Hundeflüsterer. Zwei grundverschiedene Menschen, die ein gemeinsames Interesse an Tieren verbindet. Noch nie bisher ist mir bewusst geworden, wie gering die Entfernung zwischen den Städten L.A. und L.E. sein kann.

Traude Engelmann

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